Lausitzer Rundschau: Populistische Provokation Kritik an der Finanzierung des Wolfsmanagements
Cottbus (ots)
Kinder sind wichtiger als Wölfe. Es gibt keinen vernünftigen Menschen, der dem nicht sofort zustimmen würde. Darauf haben vermutlich auch die Landräte im sächsischen Wolfsrevier gesetzt, als sie verlangten, die Finanzierung für die wissenschaftliche Begleitung der Wolfspopulation in der Lausitz zu kürzen, wenn auch bei der Kinder- und Jugendhilfe der Rotstift angesetzt wird. Die Kommunalpolitiker nehmen damit geschickt vorhandene Ressentiments gegen die Rückkehr der grauen Räuber in die Region auf. In der Sache ist ihre Forderung jedoch Populismus. Denn Geld für das Wolfsprojekt kann nicht einfach in Jugendhilfekassen umgelenkt werden. Was also soll die Kritik dann? Die richtet sich erstaunlicherweise auch nicht gegen alles, was mit dem Wolf in der Region zu tun hat. Das Kontaktbüro als touristischer Anlaufpunkt und Informationsstelle soll bleiben. Nur die wissenschaftliche Begleitung des Wolfsprojektes, das kostet nicht mal 100 000 Euro jährlich, ist den Landräten ein Dorn im Auge. Doch ohne wissenschaftliche Analyse der Entwicklung in der Region und damit auch Kontrolle über möglicherweise verhaltensauffällige Tiere gibt es keine Akzeptanz der Raubtiere. Dann wären neuen Spekulationen über Anzahl und Verhalten der Tiere schnell Tür und Tor geöffnet. Vielleicht käme das manchem Kommunalpolitiker ganz gelegen, der sich jetzt zu Recht über die Kürzungen im Jugendhilfebereich ärgert.
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