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Lausitzer Rundschau: In der Gerüchteküche Diskussion um Europäischen Währungsfonds

Cottbus (ots)

Wenn ein Kabinettsmitglied in diesen Tagen zum
Stilmittel eines Namensbeitrages in der Presse greift, dann mutet das
fast schon wie eine Drohung an. Außenminister Guido Westerwelle hatte
so seine umstrittene These von der "spätrömischen Dekadenz" im 
deutschen Sozialstaat befeuert. Die Kanzlerin schoss mit einem 
Interview zurück. Nun griff Finanzminister Wolfgang Schäuble zur 
Feder, um in einer Wirtschaftszeitung über die umstrittene Gründung 
eines Europäischen Währungsfonds zu referieren. Und wieder kreisen 
Gerüchte über ein Zerwürfnis. Diesmal zwischen Kanzlerin und 
Kassenwart. Man kann nur hoffen, dass die Spekulationen nichts mit 
der Wirklichkeit zu tun haben. Das Erscheinungsbild von Schwarz-Gelb 
ist schon genug ramponiert. Läge Merkel noch ernsthaft mit Schäuble 
über Kreuz, würde sich unweigerlich die Frage nach der Haltbarkeit 
der Regierung stellen. Das Thema ist brisant genug. Denn wer eine 
Finanzfeuerwehr zur Bekämpfung drohender Staatsbankrotte in der EU 
bauen will, muss sich damit auseinandersetzen, dass die Deutschen 
hier womöglich am stärksten zur Kasse gebeten würden. Und das ist 
nicht populär. Zu dem Währungsfonds gibt es aber kaum eine 
vernünftige Alternative. Der Europäische Stabilitätspakt mahnt zwar 
vernünftige Haushaltspolitik an. Ist das Kind aber trotzdem in den 
Brunnen gefallen - siehe Griechenland - mangelt es an geeigneten 
Mechanismen für Nothilfen.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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