Lausitzer Rundschau: Zur Qualität der Pflege
Cottbus (ots)
Ratlos. Kraftlos. So stellt sich die Situation in Familien dar, wenn plötzlich ein Angehöriger pflegebedürftig wird. Schließlich klingen die schlechten Nachrichten von vernachlässigten Heimbewohnern, liebloser Betreuung, wundgelegenen Rücken vergangener Zeit noch immer in den Ohren. Kann man das den Lieben antun? Angesichts der demografischen Entwicklung wird Pflege immer mehr zum Alltag in den Familien gehören. So stellt sich immer öfter auch die Frage: Wie finde ich das richtige Pflegeheim, wenn die Pflege zu Hause nicht möglich ist? Mit dem Pflege-TÜV, wie die Qualitätskontrollen in Pflegeheimen im Volksmund heißen, gibt es seit einem knappen Jahr ein Instrument, das diese Suche erleichtern kann - und wird. Die ersten Noten sind verteilt. Wenn dann einmal alle Heime unter der Lupe der Gutachter waren - und das jährlich wiederholt wird - ist Vergleichbarkeit gegeben. Das ist gut so. Die neue Öffentlichkeit der Arbeit in den Heimen wird ihre Qualität steigern helfen. Damit ist Wettbewerb gegeben, der den Bewohnern zugute kommt. Gruselige Nachrichten sollte es dann immer weniger geben. Gut ist auch: Pflege wird durch die Transparenzkontrollen aus einem Dasein am Rande ins Blickfeld der Gesellschaft geholt. Die physisch und psychisch schwere Arbeit der Pflegenden erfährt Aufmerksamkeit. Und mit Pflegenotendurchschnitten von derzeit 1,8 in Brandenburg und 1,9 in Sachsen in stationären Einrichtungen hat sie auch Anerkennung und Würdigung verdient. Die ist nötig, wenn engagierter und qualifizierter Nachwuchs für die Herausforderungen der Zukunft gewonnen werden will. In der Gesellschaft anerkannte Berufe und Tätigkeiten werden attraktiv für junge Leute sein. Das darf sich dann ruhig in ihrem Einkommen niederschlagen.
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