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Lausitzer Rundschau: In der Vertrauenskrise Zur katholischen Kirche und sexuellem Missbrauch

Cottbus (ots)

Bis zu 400 000 Menschen werden in diesem Jahr aus der katholischen Kirche austreten. Das schätzt die Vizepräsidentin des Zentralkomitees deutscher Katholiken, Karin Kortmann. Das zeigt, wie groß die Vertrauenskrise ist, in der sich die römisch-katholische Kirche derzeit befindet. Das zeigt auch, wie groß die Aufgaben sind, vor denen Deutschlands katholische Bischöfe in diesen Tagen stehen. Wozu vor allem die Verabschiedung der revidierten Leitlinien zum sexuellen Missbrauch gehört, über die die Mitglieder des ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz nun in Würzburg beraten. Seit dem Frühjahr wartet die Öffentlichkeit auf eine Veröffentlichung dieser Leitlinien - und es ist den Bischöfen zu wünschen, dass dies tatsächlich auch in dieser Woche geschieht, wie es der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Freiburgs Erzbischof Robert Zollitsch, ankündigte. Denn gerade beim Thema Missbrauch braucht es Eindeutigkeit. Aufhalten wird es die Massenaustritte kaum, aber es wäre ein erster Schritt in Richtung von mehr Glaubwürdigkeit und mehr Respekt für die katholische Kirche, würden die Richtlinien nun schnell verabschiedet. Den Spielraum zum Vertuschen und Verschleiern, den sich einzelne Bischöfe in der Vergangenheit genehmigten, darf es jedenfalls nicht mehr geben. Pädophile Priester benötigen eine Therapie. Und bei begründetem Missbrauchsverdacht muss es eine Strafanzeige geben.

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