Lausitzer Rundschau: Ganz in Familie Die CDU und die Kommunikation
Cottbus (ots)
Erst hat die Unionsspitze auf die Kritik des ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten ErwinTeufel überhaupt nicht reagiert. Dabei ist der Mann alles andere als ein Querulant und wird in der Öffentlichkeit wie in der eigenen Partei auch nicht so wahrgenommen. Sondern als ehrbarer Konservativer, der sich wie viele andere Sorgen um seine CDU macht. Dieses Schweigen war unangemessen. Dann haben Generalsekretär Hermann Gröhe und Fraktionschef Volker Kauder mit fünftägiger Verspätung am Donnerstag ausführlich in Interviews geantwortet. Dieser verspätete Doppelschlag wiederum war unklug, denn nun wurde die in den Medien schon fast wieder eingeschlafene Debatte neu befeuert. Was die beiden von sich gaben, war außerdem auch noch unprofessionell. So ermunterte Volker Kauder mit seinem Satz, man solle die Kritik "in der Familie" halten, die Kritiker regelrecht dazu, die öffentliche Debatte zu fordern. Gröhe wiederum konnte partout keine Fehler entdecken. Bei der Vorsitzenden Angela Merkel, die im übrigen zu der ganzen Diskussion weiterhin konsequent schweigt, sowieso nicht. Es sei nur eine Zeit mit außergewöhnlichen Herausforderungen für die Politik und die Kanzlerin gewesen, meinte er. Aber über alles, ob Abschaffung der Wehrpflicht oder Atomausstieg, sei ausführlichst geredet worden, und einen Kurswechsel beim Euro gebe es auch nicht. Eigentlich wollten Gröhe und Kauder den anderen Kritikern also sagen, dass sie doof sind und den Mund halten sollen. Ach ja, Gröhe versprach für die Zukunft außerdem noch eine bessere Kommunikation politischer Entscheidungen. Na, dann mal los!
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