Lausitzer Rundschau: Das geht Merkel doch etwas an Die Kanzlerin und die Stimmung in der Union
Cottbus (ots)
Natürlich schweigt Angela Merkel zu den Liebeseskapaden des schleswig-holsteinischen Christdemokraten Christian von Boetticher. Was soll man dazu auch sagen? Aber denken dürfte sie sich ihren Teil. Vor allen Dingen: Auch das noch! Der Fußballspieler Jürgen "Kobra" Wegmann prägte einst den legendären Spruch: "Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu." Merkels Start nach dem Urlaub begann am Sonntag mit der privat-politischen Hiobs-Botschaft aus dem Norden, wo ihre Partei nun bei den nächsten Landtagswahlen abzuschmieren droht, und setzt sich heute fort beim Euro-Krisengipfel mit Sarkozy, der entweder mit europäischem Missmut, innerkoalitionärem Streit oder Fortsetzung der Finanzkrise enden wird. Wahrscheinlich mit allen Dreien. Dabei sitzen der schwarzgelben Regierung noch die Sommerdebatte um das Profil der Union, der Ärger um die Energiewende, der Diadochenkampf bei den Liberalen sowie der Machtverlust in Baden-Württemberg in den Knochen. Es ist ein Klima der Enttäuschung, der Unlust und auch der Ungeduld entstanden. Im Moment bekommt das vor allem Merkels Generalsekretär Hermann Gröhe zu spüren. Aber bei den geplanten Regionalkonferenzen der Union im Herbst dürfte auch die Vorsitzende und Kanzlerin nicht mehr verschont bleiben. Mit Wegmannschem Fatalismus oder dem beliebten Hinweis auf Medienkampagnen wird Angela Merkel das Tief der Union und ihrer Regierung dann nicht mehr erklären können. Außerdem stellt sich immer deutlicher die Frage: Was ist eigentlich mit dem CDU-Personal in den Ländern und in der zweiten Reihe los? Ist da noch wer mit Mumm - und Moral?
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