Lausitzer Rundschau: Bayern-SPD will Münchens OB Ude zum Spitzenkandidaten machen
Da ist Musike drin
Cottbus (ots)
Allzu hochmütig sind die Reden beim Politischen Aschermittwoch in Passau gewesen, wenn es Jahr um Jahr von den CSU-Granden hieß, dass der eigenen Partei der weiß-blaue Regierungshimmel auf ewig gehöre und der bayerischen SPD auf ewig der Keller. Nun ist ein bayerischer Kretschmann aufgetaucht, Christian Ude, und er ist rot, nicht grün. Er ist bürgerlich, beliebt, als langjähriges Stadtoberhaupt Münchens auch noch regierungserfahren. Das ist etwas, das den Genossen bisher stets gefehlt hat, naturgemäß, denn sie sind seit 54Jahren in der Opposition. Nicht Laptop, nicht Lederhose, nur Loser, ewige Verlierer. Mit Ude als SPD-Spitzenkandidat sieht es plötzlich ganz anders aus. Wäre morgen Wahl und nicht erst 2013, könnte er die CSU mit Hilfe der Grünen und der Freien Wähler sofort stürzen. So wie nebenan die CDU in Baden-Württemberg urplötzlich gestürzt ist. Kein Himmel gehört einer Partei auf ewig. In der Nominierung ist also Musike drin, die schon weit vor dem Urnengang nach Berlin klingen könnte. Die Tatsache, dass die CSU 2008 ihre absolute Mehrheit verlor, hatte die Partei schon schwer verunsichert und für manche Kapriolen auch in der Bundespolitik gesorgt. Nun besteht die Gefahr, dass sie panisch reagiert und ihr Heil in der Opposition gegenüber der eigenen Bundesregierung sucht, etwa beim Euro. So wie schon die FDP. Sollte das geschehen, wird man nur noch sagen können: "Pfiat di", schwarz-gelbe Koalition. Tschüss.
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