Lausitzer Rundschau: Zum heutigen Fest der Vielfalt in Spremberg
Cottbus (ots)
Heute ist ein guter Tag! So ein Tag, wo sich eine schlechte Sache ins Gute dreht. Heute feiert die RUNDSCHAU gemeinsam mit der Stadt Spremberg und den Spremberger Filmnächten das Fest der Vielfalt. Ein wichtiges Ausrufezeichen mit einer klaren Botschaft, die da lautet: Diese Stadt ist tolerant und offen und lässt sich ihren Namen nicht von ein paar finsteren Gestalten in den Dreck ziehen. Es war Ende April, als die Redaktion der RUNDSCHAU in Spremberg feige attackiert wurde. Die Täter hinterließen einen schmutzigen Fingerabdruck: Tierinnereien, Blut und Schmierereien. Die Botschaft war eindeutig: Die Redakteure der RUNDSCHAU sollten Angst bekommen, nachdem sie intensiv zum Thema Neonazismus recherchiert und darüber berichtet hatten. Doch das Gegenteil traf ein, die Absichten der Neonazis, die Heimatzeitung der Lausitzer mundtot zu machen, ging nicht auf. Die Redaktion versprach ihren Lesern, ihre Recherchen zum Thema noch intensiver zu betreiben, ihr journalistisches Werk mit noch mehr Herz und Verstand zu verrichten. Sie hielt Wort. Und wird es weiter tun. Unaufgeregt und ohne Hass, sachlich. Die Spremberger Täter zeichnen sich dadurch aus, dass ihnen die Fähigkeit fehlt, die Meinung anderer zu ertragen oder gar zu durchdenken. Neonazis generell sind geprägt von einer extrem engen Weltsicht, geringem Einfühlungsvermögen und intellektueller Zurückgebliebenheit. Das alles ist aber nicht strafbar. Wenn jemand gerne in einem fensterlosen Kellerloch wohnen möchte, so mag er das tun - die Gesellschaft ist offen genug, bizarre Lebensweisen zu akzeptieren. Niemand wird dazu verdonnert, die mannigfaltige Schönheit und Vielfalt des Lebens zu genießen. Auf seiner privaten Bühne darf auch der Schmächtigste unter ihnen den Übermenschen mimen. Auch damit überschreitet er noch nicht die Grenzen des Erlaubten, so lange er sich nicht selbst und andere gefährdet. Das Ende der Toleranz ist allerdings erreicht, wenn dieser dunkle Geselle meint, er müsse seine kruden Vorstellungen, verbrämt mit wirren neonazistischem Gedankengut, anderen aufzwingen. Dann muss sich die Gesellschaft wehren. Der Hintergrund des heutigen Festes ist also ernst. Angesagt ist dennoch ein fröhliches Fest mit Musik, Tanz und Theater. Dieses Fest der Vielfalt ist das Gegenmodell zum dunklen Kellerloch-Nazismus. Fröhlichkeit schlägt dumpfen Hass, Nachdenklichkeit überwindet einfältige Überheblichkeit, Offenheit verdrängt Heimtücke und Hinterlist. "Gesicht zeigen", nennt Landtagspräsident Gunter Fritsch das. Kommen Sie einfach vorbei, zeigen Sie Gesicht, feiern Sie mit uns, haben Sie Spaß - wir freuen uns auf Sie!
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