Lausitzer Rundschau: Statistik von begrenztem Wert Greenpeace-Studie zu Feinstaub aus Kraftwerken
Cottbus (ots)
Die Umweltorganisation Greenpeace kämpft für einen möglichst schnellen Ausstieg aus der Braunkohleförderung. Die Lausitz mit drei laufenden Planverfahren für neue Tagebaue ist deshalb für die Umweltschützer in diesem Kampf die vermutlich wichtigste Region. Studien sind dabei ein beliebtes Mittel des Schlagabtausches. Im vorigen Herbst legte Greenpeace eine Untersuchung vor, dass das Dörfchen Lieske durch einen neuen Tagebau wegrutschen könnte. Fachleute des Brandenburger Landesbergamtes sagten das Gegenteil. Jetzt legt Greenpeace eine Hochrechnung für Todesopfer durch Feinstaub aus Kraftwerken vor. Rein rechnerisch wird darin ein Verlust von Tausenden Lebensjahren durch staubbedingte Gesundheitsschäden ausgewiesen. Geteilt durch eine mittlere Lebenszeit werden daraus schlagzeilentauglich 3100 statistische Todesfälle. Feinstaub ist gesundheitsschädlich. Doch ohne klare Einordnung in die überregionale Gesamtbelastung der Luft und die Vielfalt der Feinstaubverursacher gehen Schlussfolgerungen ins Leere. Auch weil Messwerte für die Lausitz ein anderes Bild zeigen. Die Debatte um Zukunft oder baldiges Ende des Braunkohlestroms ist schwierig und sehr komplex. Studien mit zweifelhaften Schlüssen zu isolierten Einzelaspekten helfen da nicht weiter. Wenn Greenpeace ein ernsthafter Partner in der Debatte bleiben will, sollte die Organisation mit solchen Papieren sorgfältiger umgehen.
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