Lausitzer Rundschau: Lausitzer Rundschau: Gravierende Sicherheitslücke beim neuen Personalausweis
Cottbus (ots)
Berlin. Der Bundesrechnungshof warnt vor Datendiebstahl und Datenmissbrauch: Mehr als zweieinhalb Jahre nach Einführung des neuen Personalausweises ist eine gravierende Sicherheitslücke bei der Online-Funktion des Ausweises offenbar noch nicht geschlossen. Das geht aus einer Unterrichtung der Behörde an den Deutschen Bundestag hervor, die der RUNDSCHAU vorliegt. Demnach sei nach wie vor unklar, inwieweit die für die Internetnutzung benötigte Software ohne Risiken verwendet werden kann, bemängeln die Prüfer. Seit dem 1. November 2010 haben die Bundesbürger die Möglichkeit, den neuen Personalausweis mit einem elektronischen Identitätsnachweis zu beantragen. Dadurch können sie sich online ausweisen. Laut Bundesinnenministerium haben sich bislang rund sechs Millionen Bürger bei der Abholung ihres Ausweises für die Freischaltung dieser Funktion entschieden. Um den elektronischen Identitätsnachweis jedoch nutzen zu können, müssen die Ausweisinhaber auf ihren Computern die "Ausweis-App" installieren und ein Kartenlesegerät besitzen. Nach Angaben des Rechnungshofes liegt bei der Software das Problem: Das zuständige Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik lasse die Bürger seit zweieinhalb Jahren im Unklaren, "ob sie die hierfür benötigte Software ohne Risiken nutzen können". Die Rechnungsprüfer warnen deshalb vor Missbrauch. Dritte könnten durch Datenklau die Identität der Ausweisinhaber nutzen, die dann "für die Folgen haften müssten".
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