Lausitzer Rundschau: Ohne Aha-Effekt Zum Kompetenzteam des SPD-Kanzlerkandidaten
Cottbus (ots)
In Peer Steinbrücks Wahlkampfmannschaft ist freundlich ausgedrückt noch viel Luft nach oben. Oder glaubt jemand ernsthaft, Brigitte Zypries, Manuela Schwesig und Florian Pronold könnten das Ruder herumreißen und der SPD einen spürbaren Sympathiezuwachs in der Bevölkerung bescheren? Schon die erste Vorstellungsrunde im Willy-Brandt-Haus vor zwei Wochen fiel nicht sonderlich berauschend aus. Die zweite gestern an gleicher Stelle tat es noch viel weniger. Von originellen Personalangeboten keine Spur. Überhaupt stellt sich die Frage, ob die Nominierung im Umfang einer Fußballmannschaft nicht eher für inhaltliche Verwirrung statt Klarheit sorgt. Viel hilft längst nicht immer viel. Bislang suchte Steinbrück, irgendwie die Balance zwischen der Agenda 2010 und mehr oder minder sinnvollen Korrekturen an ihr zu wahren. Nachdem mit Klaus Wiesehügel und Florian Pronold nun schon zwei erklärte Agenda-Gegner an vorderster Front mitmischen dürfen, droht dieser Vorsatz in Schieflage zu geraten. Wofür der selbst erklärte Agenda-Anhänger Steinbrück steht, wird dadurch jedenfalls verwässert. Mit der tröpfchenweisen Benennung seiner Mannschaft mag sich Steinbrück für einen längeren Zeitraum die öffentliche Aufmerksamkeit sichern. Dass der Kanzlerkandidat dabei die Latte so niedrig hängt, frei nach dem Motto: eine schlechte Wahrnehmung ist besser als gar keine, verwundert allerdings schon.
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