Lausitzer Rundschau: Im Wort Der Streit um den Missbrauchsfonds
Cottbus (ots)
Was den Opfern von sexuellem Missbrauch zugemutet wird, ist zynisch. Auf ihrem Rücken wird schon seit Monaten der Streit um den ergänzenden Hilfsfonds für Missbrauchsopfer im familiären Umfeld ausgetragen. Bund und Länder schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu, wobei die zuständige Ministerin Kristina Schröder im Moment ein etwas besseres Blatt in der Hand hält - der Bund hat seinen Anteil von 50 Millionen Euro bereits gezahlt. Nichtsdestotrotz ist es eine Zumutung für die Opfer, wenn sie erst ein Antragsverfahren durchlaufen müssen, das alte Wunden häufig wieder aufreißt. Das kann nicht Sinn einer solchen Hilfe sein. Und wer jetzt argumentiert, für alles Mögliche ist Geld da, nur nicht für die Unterstützung von Menschen, denen schweres, traumatisches Leid widerfahren ist, der hat absolut recht. Entrüstung allein nützt jedoch nichts, es müssen Taten folgen. Kinder und Erwachsene brauchen dringend finanzielle Hilfen, unter anderem für angemessene Therapien, um sich aus ihrer seelischen Schockstarre befreien zu können. Die Politik steht im Wort.
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