Lausitzer Rundschau: Realitätssinn von unten Umfrage zur Akzeptanz des Braunkohlebergbaus
Cottbus (ots)
Wer die Entwicklung der Lausitz in den vergangenen Jahren beobachtet hat, den kann das Ergebnis der Forsa-Umfrage nicht überraschen. Zwei Drittel der Befragten sprechen sich für eine weitere Nutzung, sogar für eine Erweiterung des Braunkohlebergbaus aus. Denn der Grund dafür liegt klar auf der Hand. Die Kohle ist noch immer mit Abstand der größte Arbeitgeber mit den höchsten Löhnen in der Region. Und Arbeitslosigkeit und die damit verbundene Abwanderung sind die drängendsten Probleme der Menschen. Versprechungen, die Energiewende werde viele "grüne" Jobs als Ersatz bringen, haben sich in der Lausitz nicht bewahrheitet. Auch andere Industrieansiedlungen blieben in sehr überschaubarer Größe, trotz Fördermillionen aus vielen Töpfen. Die Wirtschaftskraft der Region hängt noch immer an den Tagebauen und Kraftwerken. Für diese wie auch immer bewertete Realität haben ihre Bewohner ein sicheres Gefühl. Niemand kann heute mit Sicherheit sagen, wie viel Kohlestrom in 20 oder 30 Jahren noch aus der Lausitz kommen wird. Das hängt von vielen Faktoren ab, auf die die Region selbst kaum Einfluss hat. Doch die Lausitzer sind offensichtlich nicht bereit, auf dieses noch immer lebenswichtige industrielle Standbein schon jetzt zu verzichten. Und dafür gibt es auch einen einfachen Grund: Sie wollen weiterhin in ihrer Heimat leben. Dafür nehmen sie die damit verbundenen Bergbaubelastungen in Kauf.
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