Lausitzer Rundschau: Schnurrende Kätzchen Zu den Verhandlungen von Union und SPD
Cottbus (ots)
Das war ein Auftakt schnurrender Schmusekätzchen, den Union und SPD am Mittwoch zu Beginn ihrer Koalitionsverhandlungen hingelegt haben. Man könnte meinen, die harten Auseinandersetzungen aus dem Wahlkampf waren nur Show oder sind längst vergeben und vergessen. Geht es so weiter, dann wird die Große Koalition eine Koalition schwarz-roter Harmonie. Doch so weit ist es noch lange nicht. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es in den nächsten Wochen tatsächlich so kommen wird, ist gering. Beim Beginn der Verhandlungen haben nämlich die vielen inhaltlichen Differenzen zwischen Union und SPD aus dem Wahlkampf noch keine Rolle gespielt. Bislang hat sich nur gezeigt, dass bei den 75 Unterhändlern der großen Runde die Chemie einigermaßen stimmt, auch unter den Parteivorsitzenden. Das ist wichtig, um Vertrauen für die weiteren Gespräche aufzubauen. Wenn jetzt die konkreten Inhalte in den Arbeitsgruppen an die Reihe kommen, ob Pkw-Maut, Betreuungsgeld, Mindestlohn, Steuern oder Zuwanderung, dürfte die anfängliche Schmuserei schon wieder ein Ende haben. Das ist auch gut so, damit sich politisch endlich etwas im Land bewegt. Den Kraftakt bis zur endgültigen Bildung der Großen Koalition wollen alle schaffen. Auch das ist eine gute Voraussetzung dafür, dass das Bündnis noch vor Weihnachten Realität wird. Dabei können sich die potenziellen Koalitionäre freilich noch selbst ein Bein stellen - durch zu viel Taktiererei, durch zu viele Vorfestlegungen und zu wenig Kompromissbereitschaft.
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