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Lausitzer Rundschau: Ein Botschafter der Menschen Zum Tode von Südafrikas Nationalheld Nelson Mandela

Cottbus (ots)

Die große Botschaft Nelson Mandelas war nicht die Friedfertigkeit. Im Kampf gegen die Apartheid hat er Gewalt durchaus befürwortet. Das unterscheidet ihn von Gandhi. Die große Botschaft Mandelas ist auch nicht die Demokratie, jedenfalls keine nach europäischen Maßstäben. Das ließen die Umstände nicht zu. Der ANC war im Untergrund nicht demokratisch, das sind Untergrundbewegungen nie. Und er ist es auch heute nicht vollständig. Die Korruption seiner Spitzenfunktionäre zeugt davon. Mit Nelson Mandela werden sich auf ewig zwei andere, ganz große Menschheitsideale verbinden. Der unbändige Freiheitskampf gegen rassistische Unterdrückung. Und die Bereitschaft zur Aussöhnung mit den früheren Feinden. Nelson Mandela hat gewusst, dass wichtiger als Rache die gemeinsame Zukunft eines Landes ist. Wichtiger als Strafe die Aufarbeitung. Dieses Konzept, gipfelnd in den Wahrheitskommissionen, ist zutiefst human und es ist eine Hoffnung für viele andere Völker, dem Bürgerkrieg zu entkommen, wenn die Unterdrücker weg sind. Mandelas Tod reißt eine tiefe Lücke in Südafrika, die Angst machen muss. Radikale Gruppen, vor allem in der ANC-Jugend, rufen schon länger, dies sei das Land der Zulus, nicht der Weißen, und reklamieren alle Macht für sich. Dabei sind die Weißen im 17. Jahrhundert nur ein paar Jahrzehnte nach den Zulus gekommen, die wiederum die seit Jahrtausenden dort lebenden Buschmänner brutal verdrängt haben. Welcher Rasse also gehört ein Stück Boden in Südafrika und anderswo auf der Welt? Den Menschen, hätte Mandela den Heißspornen wohl gesagt. Jetzt kann er dafür nicht mehr kämpfen.

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