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Lausitzer Rundschau: Dick, dicker, Große Koalition Wie die drei Regierungsparteien Posten und Stellen aufteilen

Cottbus (ots)

Rechenaufgabe: Was kommt dabei heraus, wenn der eine, Sigmar Gabriel, möglichst viele Posten für seine Partei haben will, weil er bei den Seinen Trophäen vorzeigen muss. Der andere, Horst Seehofer, auch. Und wenn dann die dritte im neuen Bunde, Angela Merkel, die Interessen beider moderieren möchte, ohne ihrer eigenen Partei weniger Posten zu geben? Nun, wahrscheinlich kein Sparkabinett, so wie die Große Koalition ja auch keine Sparhaushalt aufgelegt hat, so wie sie überhaupt heimlich den Wein fröhlichen Geldausgebens trinkt, während sie den anderen Europäern das Wasser strenger Reformen predigt. Hierzulande wird von jeher immer nur addiert, immer obendrauf. Von dieser Koalition ganz besonders. Auf die vielen familienpolitischen Leistungen noch das Betreuungsgeld, auf die Rente noch die Mütter- und Frührente, und dann eben auf die 30 Parlamentarischen Staatssekretäre noch drei weitere bis zur Einstellung des Kohlschen Rekordes. Auf die 25 beamteten zwei weitere und auf die Bundestagsvizepräsidenten ebenfalls zwei. Sachlich begründet ist die Stellenausweitung nicht, außer durch das Prinzip: Wenn jeder an sich selbst denkt, ist für alle gesorgt. Inklusive der Minister sind ab heute, wenn Angela Merkel wiedergewählt ist, insgesamt 81 Führungspersönlichkeiten aus CDU, CSU und SPD mit Top-Jobs im direkten Politikbetrieb der Hauptstadt ausgestattet worden, die Fraktionsführungen und Regierungssprecherstellen nicht mitgerechnet. Kaum einer ging leer aus. Dick, dicker, Große Koalition. Im Nachhinein ist es kein Wunder, dass die Verhandlungsrunden so groß waren. Dabei sein war und ist alles.

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