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Lausitzer Rundschau: Es hört nicht auf Die Attacke von Nizza und die Konsequenzen

Cottbus (ots)

Wann wird das enden? Diese Frage ist nach der Attacke von Nizza in den sozialen Netzwerken oft gestellt worden. Wann wird dieser barbarische Terror gegen unschuldige Menschen endlich aufhören, der seit Monaten vor allem Frankreich und auch andere westliche Länder erschüttert? Wann kommen jene zur Besinnung, die sich auf einen Gott berufen und doch so gottlos sind? Die Antwort darauf kann weder Trost spenden noch Mut und Hoffnung machen. Keiner weiß, wann es aufhören wird. Der Kampf gegen den Islamischen Staat wird jetzt zwar verstärkt werden, aber der Terror wird wohl auch dann noch nicht zu Ende sein, wenn der IS irgendwann in Syrien und dem Irak besiegt sein sollte. Denn den Krieg gegen Andersgläubige führen inzwischen ja ebenso jene, die mit der Terrormiliz in keiner direkten Verbindung mehr stehen, jedoch vom ideologischen und religiösen Wahnsinn der Mörderbande über das Internet infiziert worden sind. Verrückte Einzeltäter, irre gewordene Kleinkriminelle, die die Sicherheitsbehörden nicht auf dem Schirm haben. Die Täter sind also nicht eingeschleuste Terroristen, sondern fast alle sind in den Gesellschaften groß geworden, die sie nun so brutal und unmenschlich bekämpfen. Ohne Rücksicht auf Frauen und Kinder, ohne Rücksicht auf Alter, Herkunft und Hautfarbe ihrer Opfer. Und auch nicht auf deren Religion. Sie scheren sich nicht um das Leben Unschuldiger und nicht um ihr eigenes. Das ist das Perfide. Umso wichtiger ist es, dass die westlichen Gesellschaften nicht verzagen und sich zugleich fragen, wieso Menschen so abgleiten konnten. Daraus müssen die richtigen Schlüsse gezogen werden, damit Perspektivlosigkeit nicht in Terror umschlägt. Mehr Prävention ist hier das Stichwort. Bei manchem nützt aber auch das nicht. Da hilft dann nur noch der Knast. Es gibt eben nicht mehr die eine oder andere Wahrscheinlichkeit für eine Tatausführung. Es kann der Einzeltäter im Lkw sein, der in eine Menschenmenge rast; es kann eine Gruppe sein dirigiert von Hintermännern, die an verschiedenen Orten gleichzeitig in Restaurants feuert. Diese zusätzliche Unberechenbarkeit des Terrors erschwert die Verhinderung von Attentaten im Vorfeld. Deswegen müssen die Sicherheitsbehörden aber das bekommen, was sie für den Schutz der Bürger benötigen. Deutlich mehr Personal, die modernste Technik und weitreichende Möglichkeiten. Das gilt für die Polizei, für die Geheimdienste, das gilt für die Zusammenarbeit und für den internationalen Datenaustausch. Wie groß die Mängel gerade an diesem Punkt gewesen sind, haben die Ermittlungen nach den vorherigen Anschlägen in Frankreich und Brüssel gezeigt. Hier hat die Bundesregierung bereits nachgesteuert und auch weitere Anti-Terror-Maßnahmen beschlossen. Das war gut und notwendig. Hoffentlich wirken sie auch.

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