Pressestimmen: Freibadschließungen in der Region
Cottbus (ots)
Es ist so sicher, wie das Amen in der Kirche: Kündigt irgendeine Gemeinde irgendwo in der Region an, wegen der Finanzmisere das Freibad schließen zu müssen, hagelt es heftige Bürgerproteste. Doch was soll all das Gejammer und Gezeter? Es ändert nichts an der desolaten Haushaltslage der Kommunen. Und haben die Politiker vor Ort wirklich eine andere Wahl? Wohl kaum. Denn die hieße doch: Noch mehr Kitas oder Schulen dichtzumachen, die Preise für den öffentlichen Nahverkehr oder die Gebühren drastisch zu erhöhen oder den Etat für die freiwillige Sozial- und Jugendarbeit gegen Null zu fahren. Dafür hätten weitaus mehr Bürger kein Verständnis. Und das zu Recht. Natürlich bedeutet die Schließung eines Freibads für die Bürger einen Verlust an Lebensqualität. Aber angesichts leerer Kassen kann und darf niemand mehr vom Staat die Rund-um-Fürsorge erwarten, an die wir uns alle gewöhnt hatten. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass die Einschnitte bei den Freibädern erst der Anfang sind. Deshalb wird künftig noch mehr Bürgersinn gefragt sein, um Bestehendes zu erhalten. Menschen aus Crinitz im Elbe-Elster-Kreis und aus dem sächsischen Reichwalde haben das begriffen. Ihr ehrenamtliches Engagement hat die Bäder gerettet. Ihnen war ihr Freizeitspaß wirklich etwas wert. Das ist aller Ehre wert. Und sollte uns allen ein Vorbild sein.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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