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Pressestimmen: Alles bleibt beim Alten

Cottbus (ots)

Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Abbas und
Arafat/Aussöhnung:
Der "Sulha", der palästinensischen Aussöhnung Arafat-Abbas, wurde
mit dem Treffen der Beiden mit dem vermittelnden ägyptischen
Geheimdienstchef Omar Suleiman gestern ein exaktes Herstellungsdatum
aufgedruckt. Was fehlt, ist ein Verfallsdatum - und dies mit gutem
Grund. Denn niemand in der palästinensischen Führung gibt ihr eine
echte Überlebenschance. Die nächste Krise zwischen Präsident Arafat
und Ministerpräsident Abbas kommt bestimmt und zwar sehr bald. Arafat
lässt sich nämlich weder in die von Israels Regierung erklärte
Position einer "irrelevanten Person" abdrängen, noch fügt er sich dem
über ihn von den USA verhängten persönlichen Boykott. Er weiß sowohl
die übergroße Mehrheit der Palästinenser hinter sich als auch die EU
und Russland aus dem Nahost-Quartett, das mittels seiner "Roadmap"
den Frieden im Nahen Osten herbeiführen will. Folglich kämpft Arafat
um jeden Zentimeter Macht gegen den von den USA und Israel gestützten
Abbas. Daran ändert auch die "Sulha" nichts, denn sie hindert Arafat
nicht daran, Abbas' ohnehin schwache Stellung unter den
Palästinensern weiter zu unterminieren und diesen mittels Platzierung
eigener Vertrauensleute an allen wichtigen Positionen zu isolieren.
Die Gefahr, die von Arafat für die herrschende relative Waffenruhe
und damit für die "Roadmap" ausgeht, ist somit nicht gebannt, sondern
nur überdeckt und vielleicht etwas gemildert worden. Und andererseits
hat es Israels Ministerpräsident Ariel Scharon unterlassen, Abbas'
Stellung zu stärken mittels weitergehender Konzessionen und generöser
Gesten des guten Willens. Dies gilt vor allem bei der in ihrem Ausmaß
die Palästinenser beschämenden mickrigen geplanten Freilassung von
gerade einmal 355 Häftlingen. Doch vielleicht tut man in dieser Sache
Scharon Unrecht und er hat sich insgeheim mit Abbas längst auf eine
größere Anzahl geeinigt, welche dieser in den nächsten Tagen der
palästinensischen Führung und Bevölkerung als großen
Verhandlungserfolg präsentieren kann.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

Rückfragen bitte an:

Lausitzer Rundschau

Telefon:0355/481231
Fax: 0355/481247
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