Pressestimmen: Zu Nahost/Israel: Die Zeit läuft
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Nahost/Israel:
Die Verzögerung bei der Übergabe der palästinensischen Städte im Westjordanland gefährdet den Friedensprozess gemäß der Roadmap nicht grundsätzlich. Schliesslich handelt es sich nur um eine Verschiebung um einige Tage. Aber sie zeigt auf, wie schwer die Umsetzung des Nahost-Friedensplanes den beiden Konfliktseiten fällt. Weil die USA durch den Präsidentschaftswahlkampf bald im nahöstlichen Friedensprozess in Ausstand treten werden, können sich Verzögerungen wie die jetzige allerdings verheerend auswirken. Wenn George W. Bush einmal im Wahlkampf steckt, dann wird er keinerlei Druck mehr auf Israelis und Palästinenser ausüben. Es gilt bis zu diesem Zeitpunkt also möglichst viel vom Friedensplan umzusetzen. Nur so können neue Terrorwellen und Strafaktionen verhindert werden: Wenn radikale Islamisten auf palästinensischer Seite spüren, dass ihr Volk sich nicht mit ihren Kampfmethoden solidarisiert, sondern Ruhe und etwas Wohlstand haben will, dann könnten sie sich gezwungen sehen, ihre Waffen niederzulegen. Allerdings ist auch Israel in der Pflicht: Die bei den Palästinensern verhassten und gefürchteten Strassensperren und Kontrollpunkte müssen ganz weg, nicht nur teilweise aufgehoben oder gar nur um einige dutzend Meter verschoben werden. Damit Scharon dies trotz zunehmenden Widerstandes in den eigene Reihen tun kann, müssen die Palästinenser endlich beginnen, ihren Verpflichtungen nachkommen. Die Zerschlagung der gesamten Strukturen von Hamas und Islamischer Dschihad muss ihnen abverlangt werden.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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