Pressestimmen: Zu Praxisgebühren Ärzte wehren sich gegen die Erhebung von Praxisgebühren
Cottbus (ots)
Der Arztbesuch, so wird man es künftig empfinden, kostet Eintrittsgeld wie ein Kinobesuch. Wer sich unwohl fühlt und sich zu dem Weg in die Praxis überhaupt noch entschließt, tritt an die Anmeldung und zückt das Portmonee (ja, ja, nur einmal im Vierteljahr, aber immerhin!). Nur erwartet ihn dann kein den Blutdruck erhöhendes Fantasy-Drama wie Herr der Ringe und keine das Zwerchfell massierende Komödie wie American Pie, sondern er braucht Hilfe, weil ihm Herz, Leber, Magen oder Darm schmerzen oder ihn andere Plagen heimgesucht haben. Kann sein, dass ihm beim Griff nach dem Geld auch noch die Galle überläuft. Überhaupt kein Wort dagegen, dass Gesundheit ihren Preis hat. Aber wer wüsste das nicht beim monatlichen Blick auf den Gehaltszettel, der ohnehin manches Auge tränen lässt. Dass dann mancher noch die Nase voll hat und, obwohl nötig, nicht zum Arzt geht, weil dort die Registrierkasse klingelt oder der Computer seinen Zahlungsbeleg ausspuckt, kann nicht im Sinne einer gesunden Gesundheitspolitik sein. Manche gewonnene Bastion der Krankheitsprophylaxe, die nun mal nur mit Arztbesuchen zu betreiben ist, würde fallen. Gesundheit und Geld verbinden sich traditionell mit der Krankenkasse, wie sich mit dem Arztbesuch ebenso traditionell die gesundheitliche Fürsorge, das Suchen nach Diagnose und Therapie verbinden. Macht die Ärzte nicht noch mehr zu Unternehmern!
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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