Reserven im ostdeutschen Tourismus
Cottbus (ots)
Erhart Kästner, einer aus der Riege spöttischer deutscher Literaten, hat im Bezug auf Urlaubsreisen festgestellt: Toren besuchen im Urlaub Museen, Weise gehen in die Tavernen. Diese Erkenntnis lässt sich natürlich noch toppen: Die Genies unter den Urlaubsreisenden tun das eine und lassen das andere nicht. Der Tourismusjahresbericht des Ostdeutschen Sparkassen- und Giroverbandes jedenfalls bestätigt den Trend zum vielseitig interessierten Feriengast. Der Hotelier oder Pensionsinhaber zwischen Spreewald und Sächsischer Heide- und Teichlandschaft, der meint, mit einem weichen Bett und einer deftigen Mahlzeit hätte er seinen Gästen schon alle Wünsche von den Augen abgelesen, der muss sich nicht wundern, wenn etliche seiner Betten leer bleiben. Die rückläufigen Übernachtungszahlen in Brandenburg und anderen ostdeutschen Bundesländern signalisieren ganz eindeutig: Es gibt Pro- bleme mit dem Tourismus hierherum, weil noch viel zu viel einspännig gefahren wird. Die Lösung ist denkbar einfach: Die Tourismusanbieter einer Region müssen die Sache gemeinsam angehen, ihre Offerten vernetzen. Denn der Feriengast wird nur das Hotel oder die Pension weiter empfehlen, bei der er neben gutem Bett und Essen auch tolle Serviceleistungen vorgefunden hat - vom simplen Ausflugstipp bis zu den Eintrittskarten für das nächste Museum oder Theater.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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