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Lausitzer Rundschau: Zu den Palästinenserführern Jassir Arafat und Ahmed Kurei

Cottbus (ots)

Jetzt hilft nur noch Hoffen oder Beten -
schließlich geht es um das Heilige Land. Entschließt sich die
israelische Regierung, ihren Grundsatzbeschlüssen auch bald einmal
operative Befehle folgen zu lassen für eine Ausweisung Jassir Arafats
ins Exil oder den Einmarsch in den Gazastreifen, dann ist nicht
einfach "nur" weiteres Blutvergießen angesagt. Darum scheint es
sinnvoll, dem designierten palästinensischen Ministerpräsidenten
Ahmed Kurei eine Chance und Gnadenfrist einzuräumen. Er soll in
dieser Zeit die Ruhe herstellen, nach der sich beide Völker sehnen.
Kurei hat selbst Zeichen gesetzt, dass er tatsächlich in erster Linie
eine sofortige und anhaltende Waffenruhe anstrebt. Der
palästinensische Architekt der Osloer Abkommen wollte in seinem
zuerst angepeilten Krisenkabinett ausgesprochen moderate
Persönlichkeiten aufnehmen, sodass vernünftige Verhandlungen sowohl
mit den Islamisten als auch mit Israel geführt werden könnten. Wenn
er nun gezwungen wird, doch wieder eine umfangreiche Regierung
zusammenzustellen, so heißt das noch lange nicht, dass Kurei von
seiner politischen Linie abweichen will, die heißt: absolute
Waffenruhe und harte Verhandlungen. Er hat diese Linie schon seit
langem vertreten, ist gerade wegen ihr von Arafat zum Regierungschef
ernannt worden. Und weil Arafat dieser Linie zuzustimmen scheint,
sollten Scharon und seine Minister Kurei eine erste, Arafat eine
letzte Chance einräumen und sich zurückhalten. Für Gewalt ist auch
später noch Zeit, Vernunft und Ruhe sind jetzt vonnöten.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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