Neue Cash-Kuh für die Lausitz - zur Region und Bio-Landwirtschaft
Lausitzer Rundschau Cottbus (ots)
Dass nach der Industrie die Landwirtschaft kommt, war so nicht vorgesehen. Es widerspricht auch der Idee von wirtschaftlicher Entwicklung, wie sie etwa bärtige Männer im vorvergangenen Jahrhundert voraussagten. Nun ist aber Strukturwandel und, siehe da, plötzlich kommt die Landwirtschaft im neuen Kleide um die Ecke und preist sich als Cash-Kuh von morgen an. Es lohnt sich, darüber nachzudenken. Bio ist auf dem Vormarsch. Die Kundschaft, die gern wenig, aber gut essen möchte, wohnt nicht mehr nur in den besseren Vierteln von Berlin, sondern längst auch draußen in den kleinen Städten. Corona hat das Bewusstsein fürs regionale Produkt nochmal geschärft und quasi zum gesellschaftlichen Anliegen gemacht: Wer beim Bauern kauft, tut Gutes für die lokale Wirtschaft - und fürs Klima obendrein. Wer meint, das interessiere nur ganz Schlaue, hat vielleicht recht. Aber Leute mit guten Schulabschlüssen und Studium gibt es immer mehr. Der Kundenkreis wächst stetig. Und die Lausitz hat, was sie alle brauchen: Platz, um tonnenweise Karotten, Salat und feinstes Fleisch darauf wachsen zu lassen. Bauern sind nicht mehr die zerlumpten Verlierer einer überholten Ordnung. Viele produzieren hoch spezialisiert, manche verkaufen ins Ausland. Viele wollen ökologisch wirtschaften, wenn's der Markt erlaubt. Und das hängt von den Kunden vor Ort ab. Regionale Wirtschaftskreisläufe aufzubauen, dauert. Aber wenn sie mal da sind, halten sie auch - und alle Beteiligten haben etwas davon.
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