Lausitzer Rundschau: Zu Westerwelle/FDP: Viele alte Hüte
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Westerwelle/FDP:
Guido Westerwelles neue Parteistrategie ist in weiten Teilen ein alter Hut - die FDP soll für das ganze Volk wählbar werden, unabhängig und eigenständig sein. Mit solchen Tönen und einer Menge Spaß ist der Oberliberale schon erfolglos im Bundestagswahlkampf durchs Land gezogen. Wozu also das Papier? Schlagworte wie Wettbewerb und Eigenverantwortung gehören schließlich seit Jahren zum liberalen Standardprogramm, zumindest dann, wenn es nicht um die eigene Klientel geht. Nein, Westerwelles Positionsschrift ist der krampfhafte Versuch, mit schmucken und vermeintlich innovativen Worten vom irrwitzigen Zustand der FDP-Führungsetage abzulenken. Jeder gegen jeden, heißt dort das Spiel. Zumindest dieses Manöver ist ihm vorerst gelungen. Eingehüllt in ein radikaleres Gewand geloben sie nun alle Besserung. Schon jetzt ist aber absehbar, wann das Hauen und Stechen wieder losgehen wird: Wenn die Partei im kommenden Jahr - primär in der FDP- Diaspora Ostdeutschland - die ersten Wahlen ordentlich vermasselt. Dann dürfte es für Westerwelle, aber vor allem für die unbedarfte Generälin Cornelia Pieper wirklich eng werden. Noch hat der Vorsitzende jedoch die Chance, das Ruder wirklich herumzureißen. In dem er endlich auch seinen persönlichen Strategiewechsel vornimmt - bislang steht Westerwelle nämlich für alles, damit aber für nichts. Er braucht also Grundposition, Substanz, einen inhaltlichen Wiedererkennungswert. Ansonsten heißt es eben weiter: ade, FDP.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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