Zwei Wege in die Zukunft - zu Wasserstoff-Kraftwerken in der Lausitz
Lausitzer Rundschau Cottbus (ots)
Es sieht komisch aus: Da soll ein Experimental-Kraftwerk in Schwarze Pumpe entstehen und der Lausitzer Kraftwerks-Goliath, die Leag, steht als Beobachter nur am "Spielfeldrand". Tatsache ist, dass es bisher keine großen Wasserstoff-Kraftwerke gibt. Schon Zehn-Megawatt-Anlagen werden medial bejubelt. Sind es nur Entgelte und Abgaben, die ein großes Wasserstoff-Kraftwerk derzeit betriebswirtschaftlich uninteressant machen? Oder ist der großtechnische Umgang mit Wasserstoff in einem Kraftwerk doch nicht ganz so trivial? Experimente in einem Reallabor in Schwarze Pumpe könnten dann entscheidend für die Zukunftstechnologie sein.
Die Leag aber will sich augenscheinlich nicht in einer Reihe mit ambitionierten Grünstromern aufhalten lassen "mit dem Pipettieren und mit Reagenzglas-Versuchen" am Kleinkraftwerk. Schwer abzuschätzen, ob das so schlau ist.
Im Gespräch mit Lausitzer Kraftwerken hört man jedenfalls viel Selbstbewusstsein. Der Energiekonzern will gleich ein richtiges, innovatives Wasserstoff-Kraftwerk in Jänschwalde bauen. Da ist die Rede von 900 Megawatt. Unüberwindliche technische Hürden sehen die selbstbewussten Kraftwerkstechniker dabei übrigens nicht.
Welches der beiden Modelle der Lausitz mehr nutzt, wird erst die Zukunft zeigen. Eine Gemeinsamkeit haben beide: Jedes funktioniert nur mit Unterstützung vom Steuerzahler. Vorteil Schwarze Pumpe: Das Fördergeld fürs Kraftwerks-Labor ist schon auf dem Weg. Unterstützung für ein Großkraftwerk in Jänschwalde ist aktuell nicht in Sicht.
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