Lausitzer Rundschau: Weltgrößte Freihandelszone entsteht in Amerika
Cottbus (ots)
Was für ein Signal: Die USA haben jetzt auch ökonomisch eine Koalition der Willigen zusammengeschweißt. Mit 33 anderen amerikanischen Staaten ist die weltgrößte Freihandelszone besiegelt. Wird also nach dem Scheitern der Welthandelskonferenz im September doch noch alles gut? Mitnichten. Das Abkommen ist das Papier nicht wert, auf dem es steht. Wenn alle Länder bei den für sie sensiblen Themen doch die Schutzzäune hochziehen dürfen, ist das vielleicht ein Kompromiss, ganz sicher aber nicht Freihandel. Das ist per se nicht schlimm. Denn die Form von Freihandel, die den USA vorschwebt, löst keines der weltweiten Probleme. Es spitzt sie zu. Denn ihr Freihandel fördert nicht Entwicklung, sondern zementiert ökonomische Abhängigkeit. Dass selbst die USA die neue Freihandelszone für unvollkommen halten, beweist die Tatsache, dass sie längst direkte Gespräche mit einzelnen Ländern dieser Zone aufgenommen haben. Das ist die eigentliche Gefahr. Denn nirgends lässt sich Macht besser ausspielen als in bilateralen Verhandlungen. Was die USA wirklich vom Freihandel halten, zeigt sich nicht in wohl klingenden Vereinbarungen, sondern in der Zollpolitik. Und da lehren die jüngsten Einfuhrbeschränkungen auf Stahl und Textilien schlicht: Der Markt ist nur so lange ein Segen, wie die US-Wirtschaft von ihm profitiert.
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