Lausitzer Rundschau: Zu Zivildienst/Zukunft: Sparen nicht um jeden Preis
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Zivildienst/Zukunft:
Sparen ist gerade mal wieder in. Jetzt, da die Debatte um den Wegfall der Wehrpflicht losgetreten ist, geht es Familienministerin Renate Schmidt auch nur noch ums Sparen. Doch sollte der Zivildienst wegfallen, wäre das tragisch. In der Praxis sind die jungen Wehrdienstverweigerer längst unentbehrlich etwa bei der Pflege und Betreuung von behinderten, kranken oder alten Menschen - und sie sind im Vergleich zu ausgebildeten Pflegekräften schon preiswerte Arbeiter. Noch dazu wurden bereits in den vergangenen Jahren Gelder für den Zivildienst und Stellen gestrichen. Mehr Sparen geht nicht. Sollten nun sämtliche Zivi-Stellen wegbrechen, wer kümmert sich dann um die, die Pflege brauchen? Nun startet Renate Schmidt ein Plädoyer für mehr freiwillige Dienste. Doch wer den Zivildienst ersetzen möchte, muss auch für eine Ersatzfinanzierung sorgen - wie auch immer er das neue Kind benennt. Ein Plädoyer für mehr freiwilliges Engagement ist schön und gut - aber an die falsche Stelle gerichtet. Denn mangelndes soziales Engagement kann man vielen Jugendlichen nicht vorwerfen. Dass über 1000 junge Leute sogar den Anderen Dienst im Ausland alternativ zum Zivildienst leisten, ohne dafür bezahlt zu werden, zeigt das. Aber nicht jeder kann es sich aus finanziellen Gründen leisten, ehrenamtlich zu arbeiten. Auf diese Weise werden entstehende Lücken in Pflege und sozialer Arbeit nicht gefüllt werden können. Deswegen ist es unentbehrlich, den Zivildienst zu erhalten.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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