Lausitzer Rundschau: Deutsche Exportwirtschaft trotzt Euro-Stärke
Cottbus (ots)
Den Schwarzsehern unter Deutschlands Lobbyisten dürften die Ohren klingeln. Entgegen ihrer Unkenrufe, dass ein starker Euro schlecht fürs Geschäft ist, hat die Exportwirtschaft in diesem Jahr wieder einen Rekordumsatz erzielt. Der Außenhandelsüberschuss erreichte einen neuen Höchststand. Auch wenn dies in der allgemeinen Debatte über den Zustand des Standortes Deutschland gern bestritten wird, Fakt ist: Hier zu Lande werden Waren produziert und veredelt, die andere gern kaufen. Und dies auch zu einem Preis, der deutlich höher liegt als noch vor einem Jahr. Überdies gehen nur etwa zehn Prozent unserer Exporte in die USA, fast die Hälfte aber in das Euro-Währungsgebiet. Hier sitzen die wichtigsten Handelspartner deutscher Firmen. Zurzeit ist die Stärke der europäischen Gemeinschaftswährung für die Exportnation Deutschland daher nicht sonderlich gefährlich. Das kann sich aber ändern. Denn die Stärke des Euro hat ihre wesentliche Ursache in der Schwäche des Dollar. Es gibt erhebliche Zweifel daran, dass die Amerikaner ihren gigantischen Schuldenberg abbauen können. Das Leistungsbilanzdefizit liegt inzwischen bei fünf Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung. Da im nächsten Jahr Präsidentenwahlen anstehen, ist nicht damit zu rechnen, dass George W. Bush seine Strategie ändert. Er wird das zur Wiederwahl nötige Wachstum wie gehabt auf Pump finanzieren. Die Folge wird sein, dass der Dollar weiter schwächelt und der Euro stark bleibt. Das wiederum dürfte die Phantasien der Währungsspekulanten auf den Devisenmärkten noch stärker anheizen. Spätestens dann muss die Europäische Zentralbank eingreifen und die Zinsen senken.
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