Lausitzer Rundschau: Leistungsgerechte Bezahlung von Staatsdienern gefordert
Cottbus (ots)
Es muss schon schlimm bestellt sein um das deutsche Beamtentum, wenn jetzt sogar der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbundes, Peter Heesen, mehr Eingriffsmöglichkeiten bei faulen Beamten verlangt. Die Bürger können längst ein Lied davon singen, fast jeder hat schon seine Erfahrungen im Umgang mit Behörden gemacht. Dabei wird freilich kaum unterschieden zwischen Beamten und Angestellten. Warum auch? Wirkliche Faulheit ist allerdings nicht das Hauptproblem in deutschen Behörden, eher die Spitze des Eisberges eines dringend reformbedürftigen Apparate-Systems. Das Hauptproblem liegt in der Verkomplizierung selbst einfacher Aufgaben durch einen Wald von Vorschriften, Verordnungen und Durchführungsbestimmungen. Der macht nicht nur die Verwaltungen unbeweglich, sondern auch alle diejenigen, die mit ihnen kommunizieren müssen. Wer ist heute noch in der Lage, den Fragebogen eines Amtes zu begreifen? Die Behörden haben sich verselbstständigt. Sie schufen sich, von Bürger-Steuern gut versorgt, ihre eigene Welt. Lausitzer Unternehmer klagen immer wieder über einen wahren Irrgarten, den sie bei Finanzierungsgesprächen betreten müssen. Natürlich gibt es auch viele gute, fleißige Beamte. Ihnen will Heesen helfen, ihr Image zu verbessern. Nur dazu wird er zum Beamtenschreck.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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