Lausitzer Rundschau: Ex-US-Finanzminister bringt Präsident Bush in Bedrängnis
Cottbus (ots)
Der frühere US-Finanzminister Paul O'Neill ist ein Nestbeschmutzer. Zumindest in der Wahrnehmung seines einstigen Dienstherren George W. Bush. Dem amerikanischen Präsidenten wirft er vor, seit seinem Amtsantritt einen Krieg gegen den Irak forciert zu haben. Die verheerenden Terroranschläge vom 11. September 2001 und die bis heute unbewiesene Behauptung, dass der Irak über Massenvernichtungswaffen verfügt, boten die willkommene Begründung für einen lange zuvor detailliert geplanten Angriffs-Krieg. Der hat zwar zum Sturz des Hussein-Regimes, nicht aber zur Befriedung der Region geführt. Bush und seine Regierungsmannschaft bestreiten die Vorwürfe. Gleichwohl ist gegen O'Neill eine interne Ermittlung wegen Geheimnisverrats eingeleitet worden. Dabei weiß inzwischen alle Welt, dass die offiziellen Begründungen für den Feldzug gegen den Irak rhetorisch brillant, in der Sache aber falsch waren. Wirklich brisant an O'Neills Enthüllungen ist daher allenfalls, wie er die Persönlichkeit des US-Präsidenten beschreibt. Die mächtigste Nation der Welt wird offenbar von einem Mann geführt, der seinen Aufgaben nicht gewachsen ist. Dagegen freilich ist kein Widerspruch zu hören, obwohl der so kurz vor den Präsidentschafts-Wahlen insbesondere von Bush zwingend ist. Das Schweigen deutet darauf hin, dass O'Neill nicht ganz daneben liegt.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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