Lausitzer Rundschau: Ausweitung des genetischen Fingerabdrucks
Cottbus (ots)
Der genetische Fingerabdruck ist immer wieder für Schlagzeilen gut, egal, ob es sich um die Aufklärung spektakulärer Verbrechen handelt oder Politiker sich dem Thema widmen, am liebsten in Wahlkampfzeiten. Meist wird dabei sehr pauschal argumentiert. Die einen wollen am liebsten sofort alle Begrenzungen aufheben. Die anderen sehen in jeder Lockerung einen Schritt zum gläsernen Bürger. Der Bürger jedoch, der vor Straftaten geschützt werden will, kann sich bisher kaum selbst ein Bild davon machen, ob und wie eine Ausweitung der DNA-Kartei sein informelles Selbstbestimmungsrecht verletzt. Zu wenig ist in der Öffentlichkeit bisher bekannt, was in den Laboratorien von Bundes- und Landeskriminalämtern bei der genetischen Identifizierung wirklich passiert. Wo Wissen fehlt, ist Platz für Ängste, aber auch für gefährliche Sorglosigkeit. Pauschale Verharmlosungen im Sinne von lasst uns mal machen sind bei dem Thema ebenso wenig angebracht wie pauschale Verdächtigungen über Datenmissbrauch. Die Debatte muss deshalb vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Die Bürger brauchen mehr sachliche Informationen über diese Untersuchung. Dann wird eine Mehrheit von ihnen auch notwendige Gesetzesänderungen mittragen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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