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Lausitzer Rundschau: Die Zukunft des Zivildienstes in Deutschland

Cottbus (ots)

Zufrieden können die Wohlfahrtsverbände mit dem,
was Bunndesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) gestern zur
Zukunft des Zivildienstes verkündet hat, nicht sein. Weil sich die
Bundesregierung nach wie vor um ein wirklich klares Wort zur Zukunft
der Wehrpflicht drückt, müssen Organisationen wie Rotes Kreuz,
Arbeiterwohlfahrt oder Caritas, müssen Krankenhäuser und Altenheime
weiter auf der Welle der Planungsunsicherheit mitschwimmen. Eines ist
doch klar: Die Bundeswehr könnte sicherlich relativ leicht auf
Wehrpflichtige verzichten. Alte und behinderte Menschen, die von
Zivildienstleistenden versorgt werden, können das jedoch nicht.
Übergangsfristen, wie Schmidt sie anregt, sind deshalb unverzichtbar.
Aber auch ein langsamerer Ausstieg aus dem Zivildienst wird nichts
daran ändern, die Republik steht im sozialen Bereich vor einem
gewaltigen Umbruch - und zwar zunächst einmal vor einem negativen. Es
rächt sich nun, dass die Politik ihre Blicke stets auf die Reform der
Bundeswehr richtete, um sich gleichzeitig weiter unverhohlen auf der
billigen Arbeitskraft des Zivis auszuruhen und kaum ergänzende
Strukturen aufzubauen. Warum gibt es denn keine Anreize für junge
Menschen, ein freiwilliges soziales Jahr zu absolvieren? Auch redet
alle Welt vom fehlenden Niedriglohnsektor in Deutschland. Das, was
Zivis leisten, wäre doch ein solcher, übrigens mit erheblichem
Wachstumspotenzial. Nein, die Politik hat's einfach verschlafen, sie
hat keine Wege geebnet. Das ist das Fatale. Noch könnte Versäumtes
allerdings nachgeholt werden - nur zügig müsste es gehen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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