Lausitzer Rundschau: 200. Todestag des deutschen Philosophen Immanuel Kant
Cottbus (ots)
Er fiel auf einen Sonntag, der 12. Februar 1804, der Tag heute vor 200 Jahren. Gerade hatte der alte, weise Mann in Königsberg eine wässrige Mischung von Wein zu sich genommen, da legte er sich im Bett zurück und sagte: Es ist gut. Ob er den Wein damit meinte oder sein Leben, ob er den einen oder das andere damit wertschätzte oder davon randvoll genug zu haben meinte, ist nicht überliefert. Er nahm das Geheimnis mit in das Grab; es war dies - um elf - die Todes- stunde des großen Immanuel Kant. Groß, ist er aber auch be-kan(n)t? Immerhin ehren ihn größere Orte wie Cottbus, Spremberg und Finsterwalde mit Straßennamen. Und bestimmt seit 200 Jahren reden, die einen lästernd, die anderen errötend über das Ding an sich und meinen sehr verkürzt anderes damit als Kant, der so alles außerhalb unseres Bewusstseins für sich selbst Existierende bezeichnete. Auch wenn, was Kant schrieb, für die meisten heute unlesbar erscheint, erfahren sie, mit seinen Gedanken konfrontiert, wie nahe er uns ist. Kant wusste, dass die Freiheit des Einzelnen endet, wo die des Nächsten beginnt. Er forderte, so zu handeln, dass, was man tut, zugleich einer allgemeinen Gesetzgebung zu Grunde liegen könnte (kategorischer Imperativ). Er sagt uns, dass die Pflicht aus der Achtung des Gesetzes erwächst. Das sind Ideen, die seinen Namen wahren, ohne dass er Kinder gezeugt hat. Er war ja auch nie verheiratet. Befragt, warum er ledig geblieben sei, antwortete er: In jungen Jahren, da ich eine Frau hätte brauchen können, konnte ich keine ernähren. Jetzt, da ich eine ernähren könnte, kann ich keine brauchen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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