Lausitzer Rundschau: Fehlende Planungssicherheit gefährdet Lausitzer Seenland
Cottbus (ots)
Investoren sind eine seltene Spezies. Besonders selten treten sie in strukturschwachen Regionen auf. Dass es sie trotzdem auch in der Lausitz gibt, beweisen zukunftsweisende Entscheidungen wie sie der Windanlagenbauer Vestas in Lauchhammer oder der Papierhersteller Hamburger in Schwarze Pumpe getroffen hat. Mit dem Lausitzer Seenland hat die Region ihre vielleicht wichtigste Karte noch gar nicht richtig ausgespielt. Trotzdem sprechen in den Landratsämtern schon Interessenten vor, die am Rande der entstehenden Seen gute Geschäfte wittern und dafür ihr wirtschaftliches Risiko kalkulieren. Besser kann es für einen solch gigantischen Umbau riesiger Landschaftsflächen gar nicht kommen. Damit aus dem Interesse ein echtes Engagement wird, müssen Bund und Länder schnellstmöglich für sichere Rahmenbedingungen sorgen. Dabei werden beide Seiten über diverse Schatten springen müssen. Der Bund steht als Rechtsnachfolger der DDR in der dauerhaften Verantwortung für die Seen. Deswegen muss er Geld mitgeben, wenn er die Seen auf die Länder überträgt. Wie viel, bedarf einer komplizierten Risikoabschätzung. Für den Bund gäbe es allerdings auch günstigere Wege als das geplante touristische Gesamtkunstwerk, um seine Pflicht zu erfüllen. Schlimmstenfalls wäre es damit getan, die Seen volllaufen zu lassen und einen Zaun darum zu bauen. Die strukturpolitische Aufwertung bemisst damit den Einsatz der Länder. Da alle Kassen leer sind, gilt einmal mehr das Prinzip Hoffnung. Hoffnung darauf, dass sich beide Seiten im Dienste der Lausitz um eine schnelle Einigung bemühen. Klar muss sein, dass wir uns eines nicht leisten können: Investoren tatenlos ziehen zu lassen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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