Lausitzer Rundschau: Zu Madrid/Terroranschläge: Solidarität mit Spanien
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Madrid/Terroranschläge:
Das Massaker in Madrid ist ein tragischer Beleg dafür, dass es gegen Terroristen keinen zuverlässigen Schutz gibt. Wie will man im Menschengewühl einen Wahnsinnigen identifizieren, der mit Rucksack- oder Aktentaschenbomben vollbesetzte Nahverkehrszüge in die Luft sprengt? Sicherheitsexperten warnen schon lange davor, dass Terroristen zunehmend dazu neigen könnten, einfach zu attackierende Bombenobjekte zu wählen. Wie nun in Madrid. Flugzeuge zu entführen oder Politiker zu ermorden, das ist angesichts steigender Schutzmaßnahmen zweifellos schwieriger geworden. Deswegen tauchen in den Strategiepapieren der Terroristen aller Welt immer öfter Hotels, Züge, Passagierschiffe oder Einkaufszentren auf der Liste potenzieller Ziele auf. Da macht es zunächst keinen Unterschied, ob die Täter bei der baskischen Terrorgruppe Eta zu suchen sind. Oder unter islamistischen Extremisten aus dem Dunstkreis von Al Qaida. Denn das Kalkül der Terroristen ist stets gleich: Das friedliche Zusammenleben der Gesellschaften zu zerstören. Durch feige und heimtückische Anschläge Angst, Chaos, Instabilität und Unruhe zu säen. Zweifellos ist es kein Zufall, dass diese Bombenserie im Madrider Machtzentrum die spanische Nation und die Welt kurz vor der Parlamentswahl am Sonntag auf eine schwere Probe stellt. Denn Spaniens konservative Regierung hat den Kampf gegen den Terrorismus im eigenen Land und in der ganzen Welt ganz oben auf ihre Fahnen geschrieben. Da kommt den Extremisten jeglicher Couleur die Wahlzeit als Bühne genau recht, um zu beweisen, dass sie noch lange nicht besiegt sind und fast nach Belieben zuschlagen können. Doch die Hoffnung dieser Welt ist, dass auch die Front gegen den nationalen und internationalen Terrorismus wächst. Das gilt für die Zusammenarbeit der Staaten im Niederringen der Eta, die nach spektakulären Polizeierfolgen vor allem in Spanien, Frankreich und Lateinamerika stark geschwächt ist - ja mit dem Rücken zur Wand steht. Und genauso für den Kampf gegen die islamistischen Terroristen und Anhänger des Terror-Gehirns Osama bin Laden, die immer weniger Gebiete auf dem Globus haben, in denen sie sich sicher fühlen können. Racheschwüre und Kriegsrufe, die nach diesen Horrortaten gegen die Zivilisation stets aufkommen, sind freilich untauglich, um die Terrorbombe zu entschärfen. Die explosive Situation im Nahen Osten und auch im Irak spricht für sich. Der Sieg über das Unrecht kann nur mit den Waffen des Rechtsstaates und der weltweiten Solidarität gewonnen werden. Und die Solidarität muss an diesem Tag Spanien gelten.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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