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Lausitzer Rundschau: Verkaufter Trainerstuhl

Cottbus (ots)

Jürgen Röber ist nicht mehr Trainer des VfL
Wolfsburg. Nach der 1:5- Niederlage gegen den VfB Stuttgart musste er
die Koffer packen. Seinen grünen Trainerstuhl hatte der Verein ja
bereits in der vergangenen Woche verkauft. Die Versteigerung im
Internet zugunsten des schwer kranken Ex-Profis Krzystof Nowak
erbrachte immerhin 893 Euro. Für diese lobenswerte Benefizaktion
haben sich die VfL- Verantwortlichen einen denkbar schlechten
Zeitpunkt ausgesucht. Denn dass Röber mehr und mehr unter Druck
geraten würde, war seit Wochen absehbar. Das Verhältnis zwischen dem
Trainer und Manager Peter Pander stand aufgrund von
Kompetenzschwierigkeiten von Anfang an auf einem brüchigem Fundament.
Dazu kommt die sportliche Talfahrt. Trotz millionenschwerer
Investitionen in neue Spieler dümpeln die Wölfe nur in der Grauzone
der Bundesliga herum. Jetzt klopft sogar das Abstiegsgespenst an die
Tür der schicken Volkswagen-Arena. Das Hauptproblem des VfL Wolfsburg
scheint indes die überzogene Erwartungshaltung des Umfeldes und vor
allem des Hauptsponsors zu sein. Der ortsansässige Automobilkonzern
ist in seiner täglichen Arbeit Spitzenleistungen gewöhnt. Der Sport
indes tickt anders als eine automatisierte Produktionsanlage. Hier
bedarf es vor allem Geduld und Kontinuität, um zum Erfolg zu kommen.
Eine dicke Brieftasche ist dafür zwar ganz förderlich, aber kein
Allheilmittel. Denn anders als neue Trainerstühle kann man Siege und
Unentschieden nicht kaufen. Und das ist auch gut so.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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