Lausitzer Rundschau: Eskalation der Gewalt im Irak
Cottbus (ots)
Die Bilanz der einjährigen Besatzung des Irak durch die von den USA geführten Truppen ist verheerend. Weiter denn je ist diese Koalition entfernt von ihrem Ziel einer Befriedung des Landes. Lediglich im kurdischen Norden ist Ruhe eingekehrt, eine zweifelhafte Ruhe allerdings und auch dort sind die Verhältnisse weit entfernt von der demokratisch regierten Gesellschaft, die sich die Strategen im Weißen Haus erträumten. Die Liste der offenkundigen Fehler der Bush-Regierung im Irak ist lang. Da wurden zunächst die Einwände vieler Verbündeter in den Wind geschlagen, dann die der eigenen Experten. Und der schnelle Sieg schien ja auch denen Recht zu geben, die Kritik beiseite wischten. Dabei hatten selbst hohe Militärs immer wieder darauf verwiesen, dass nach der Eroberung des Irak die schwierigere Aufgabe erst beginnt. Aber die Liste derer, die mit ihren Warnungen scheiterten und resignierten, wurde immer länger. Und mit jedem Tag wird auch klarer, dass das Regime im Irak von Anfang an und verstärkt nach den Anschlägen des 11. September auf der Abschussliste des Präsidenten Bush stand. Nicht einmal in erster Linie der Versuch, den Diktator Hussein zu stürzen, ist der große Fehler der Männer und Frauen im Weißen Haus. Ihre Ignoranz und ihre Unbelehrbarkeit führen die USA und ihre Verbündeten jetzt an den Rand einer Katastrophe. George W. Bush hofft jetzt, dass der amerikanische Wähler genauso verblendet reagiert wie er selbst. Was aber Not tut, ist ein Kurswechsel. Der Irak ist längst eine Aufgabe für die internationale Staatengemeinschaft. Die Besatzungsmacht USA wird das Land nicht allein stabilisieren und befrieden können.
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