Lausitzer Rundschau: Zu Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus: Einfach nur los werden?
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Brandenburgische Kulturstiftung Cottbus:
Die Freiheit der Kunst ist ein im Grundgesetz verbürgtes Recht. Damit sie sich entfalten kann, braucht sie Rahmenbedingungen. Geld gehört dazu. Das trifft für Theater, Museen, Galerien besonders zu. Sie sind nunmal ein Zuschussgeschäft. Weil sie sich eben nicht von kommerziellen, sondern künstlerischen Gesichtspunkten leiten lassen müssen. Darin liegt ihre Verantwortung. Sie vor allem sind Bewahrer und Förderer unserer Nationalkultur, die glücklicherweise nicht von Superstars und Holzmichlsongs bestimmt wird. Die Frage ist nur, woher kommt das Geld? Staatstheater Cottbus und Brandenburgische Kunstsammlungen sollen in eine Stiftung umgewandelt werden, hat Brandenburgs Landesregierung beschlossen. Dagegen ist nichts zu sagen. Die Rechtsform ist nicht entscheidend, wenn alles gut geregelt ist, vor allem die Finanzierung. Von ihr hängt die Planbarkeit von Spielplan und Ausstellungen ab. Dafür aber taugt der vorliegende Gesetzentwurf nicht. Er sieht unerreichbare Sparsummen vor. Und wenn der Haushalt von Stadt oder Land mal wieder löchrig ist kann überdies die Finanzvereinbarung nach unten korrigiert werden. Geradezu lächerlich sind die angeblich durch die Zusammenlegung zu erreichenden Synergie-Effekte. Trügerisch die Hoffnung auf wundersam steigende Einnahmen. Die Auslastung des Staatstheaters betrug zu Jahresbeginn etwa 80 Prozent. Das ist überdurchschnittlich. Vielleicht sollen wir bei den Kartenpreisen Münchner Verhältnisse bekommen - ohne Münchner Einkommensverhältnisse? Irgendwie kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Land Theater und Galerie einfach nur los sein will, egal, was aus ihnen wird. Ein merkwürdiges Verständnis von der Freiheit der Kunst.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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