Lausitzer Rundschau: Die Irak-Politik der USA
Cottbus (ots)
Nichts fürchtet das Weiße Haus derzeit mehr als die Debatte um die geschichtlichen Parallelen, als die Vergleiche zwischen Vietnam und dem Irak. Dabei schafft die Mannschaft um Präsident Bush mit ihrer Politik doch den Nährboden für solch eine Analogie. Alles, was einst Vietnam zur Katastrophe werden ließ, findet sich wieder im Chaos des Zweistromlandes. Wer denkt, man könne sich hier im alten Europa zurücklehnen und abwarten, der sollte sich daran erinnern, was in Indochina geschah, nachdem Uncle Sam genug hatte vom Tod im Reisfeld. Er sollte sich die Folgetage jenes 1. Mais ins Gedächtnis zurückrufen, an dem Saigon angeblich frei wurde. Hunderttausende von Vietnamesen wurden Opfer der kommunistischen Umerziehungsmaßnahmen oder flohen unter hohen Risiken. Keiner weiß, wie viele elendig ertranken oder erschlagen wurden von Piraten, die ihnen auflauerten. Und im Nachbarland Kambodscha begann eines der traurigsten Kapitel der Menschheitsgeschichte, die Zeit der Todesfelder der Khmer Rouge, der Völkermord am eigenen Volk. Der Rückzug aus Vietnam mag für Amerika eine Schmach gewesen sein. Für die Menschen dort aber war der Abzug der Fremden noch lange nicht das Ende des Schreckens. Vietnam war viel mehr als ein Trauma für Amerika - es war eine schreckliche Niederlage für die Menschlichkeit.
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