Lausitzer Rundschau: Die LAUSITZER RUNDSCHAU Cottbus zu Rechnungshof prüft Bundesbankvillen
Cottbus (ots)
Wie oft hat uns die Bundesbank schon mit ihren fragwürdigen Weisheiten traktiert: Der geneigte Arbeitnehmer möge sich bitte bei seiner Lohnforderung zurückhalten. Zudem müsse die Politik ihre Förderpolitik überdenken, müsse wegkommen von zu viel konsumtiver Stütze für sozial Schwache und sollte besser investive Unternehmenshilfe leisten. Beim eigenen konsumtiven Genuss haben die Bundesbankoberen offenbar doch das eine oder andere Auge zugedrückt. Frei nach dem Motto: Warum in die Vierzimmerwohnung ziehen, wenn es auch eine Villa tut. Dass der Rechnungshof die Bundesbank-Praxis bei der Beherbergung ihrer Chefs unter die Lupe nimmt, ist absolut notwendig. Wenn ein privatwirtschaftliches Unternehmen seine Gewinne für goldene Wasserhähne in den Vorstandsetagen ausgibt, ist das zwar ineffizient, aber Privatvergnügen. Wenn gleiches mit öffentlichem Geld passiert - und darum geht es bei einem geschmälerten Bundesbankgewinn - ist das etwas anderes. Die gesetzlich vorgeschriebene Unabhängigkeit verlieh den Hütern der Währung lange das Image der nicht nur unabhängigen, sondern auch untadligen Sachverständigen. Spätestens mit der Welteke-Affäre ist dieser Ruf ins Wanken geraten. Die neuerliche Debatte um die Villen zeigt: Die Bundesbanker sollten sich nicht nur für die Geldmenge verantwortlich sehen, sondern auch für die Menge an Zumutungen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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