Lausitzer Rundschau: Zu Müntefering/Berliner Signal: Ein "Schwüngchen"
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Müntefering/Berliner Signal:
Franz Münteferings Aufbruch wird bei den gebeutelten Sozialdemokraten vor Ort wohl keine Jubelstürme auslösen. Viel Rhetorik, kaum Konkretes, das ist sein Berliner Signal. Und wenn der SPD-Vorsitzende fehlende "Wahlkampfleidenschaft" in seiner Partei bemängelt, wird der schwarze Peter zu Unrecht scheibchenweise von Berlin in die Provinzen gegeben. "Münte" und der neue Schwung - es ist vielleicht ein "Schwüngchen", mehr nicht. Um seine lahmende Partei wieder in Fahrt zu bringen, will der Sauerländer also die innerparteiliche Kommunikation und die Abgrenzung zur Opposition verbessern - beides dürften wohl die geringsten Probleme einer vom Vertrauensverlust gezeichneten SPD sein. Und ein Konjunkturprogramm holt er noch aus der Mottenkiste. Dort wird er es auch ganz schnell wieder versenkt werden, blickt man auf die Kassenlage des Bundes. Nein, Münteferings Aufbruch ist keiner. Sein neuer Weg ist der alte, es zählt, was sozialdemokratisch allgemein gültig ist, was sowieso alle mittragen können - und müssen. Denn der SPD-Chef hat keine andere Chance, bis zu den nächsten Wahlen anders gegen die Verzagtheit seiner Partei anzukämpfen. Ein klarer Schritt zurück wäre schließlich ein Schritt weg vom Kanzler - und seiner eigenen Glaubwürdigkeit.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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