Lausitzer Rundschau: Zu Peitzer Wohnungsgesellschaft/Freisprüche: Politik und Geschäft
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Peitzer Wohnungsbaugesellschaft/Freisprüche:
Nach den Freisprüchen für die beiden Ex-Chefs der kommunalen Wohnungsgesellschaft WBVG werden viele Peitzer enttäuscht sein. Der Großvermieter ist pleite und belastet die Stadt finanziell. Zu gern hätten die Peitzer dafür einen Schuldigen benannt gehabt. Trotzdem brachte der Prozess wichtige Erkenntnisse. Von seltsamen Geschäften war jedoch die Rede, die nur zu einem Bruchteil zur Sprache gekommen sind. Die Chance, diese aufzuklären, oder besser noch, zu verhindern, wurde schon vor Jahren in Peitz vertan. Natürlich hatte es einen Beigeschmack, dass die Ehefrau des damaligen Amtsdirektors in Geschäfte mit der Tochtergesellschaft des Wohnungsunternehmens verwickelt war. Natürlich stand der Verdacht von Interessenkollisionen im Raum, weil die WBVG-Chefs gleichzeitig Geschäftsführer und Gesellschafter in Tochterunternehmen waren. Unternommen wurde dagegen nichts, weder im WBVG-Aufsichtsrat noch im Stadtrat von Peitz, dem größten Gesellschafter. Solange alles gut ging, wurden kritische Fragen Einzelner vom Tisch gewischt. Dafür sorgte auch die politische Mehrheit des damaligen Amtsdirektors im Stadtrat. Dieser sorglose Umgang mit kommunalen Unternehmen ist in der Region sicher kein Einzelfall. Wenn dann noch die Vermischung mit Privatinteressen dazukommt, wird es richtig gefährlich. Peitz sollte deshalb als Warnung dienen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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