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Lausitzer Rundschau: Die LAUSITZER RUNDSCHAU Cottbus zu Diskussion um Ein- und Zwei-Cent-Stücke

Cottbus (ots)

Wir alle kennen den Spruch, auch in neuer Fassung:
Wer den Cent nicht ehrt, ist des Euros nicht wert. Doch wie er
klingt, so ist er auch – ehrpusselig und altbacken. Ein Cent muss
schon deswegen nicht geehrt werden, weil er nichts (mehr) wert ist.
Für einen Cent gibt es nichts mehr zu kaufen, nicht mal ein Bonbon.
Die kleinen Kupferlinge machen bloß den Geldbeutel dick, sie kosten
Zeit und Nerven beim Suchen an der Kasse und wenn man sie mal
braucht, sind sie gerade alle. Für den Handel machen die Ein- und
Zwei-Cent-Münzen dafür umso mehr Sinn. Sie sind ein probates
Marketing-Instrument, das den Gewerbetreibenden in dem Bemühen
unterstützt, Kunden zu ködern. Ein Hemd für 19,99 Euro verkauft sich
besser als eines für 20 Euro und die Wurst geht leichter über die
Theke, wenn 100 Gramm mit 1,99 Euro statt mit zwei Euro ausgezeichnet
sind. Die Frage ist allerdings, ob dieses System mit dem sanften
Blendwerk auch vernünftig ist. Fast sieben Milliarden dieser
Mini-Münzen sind allein in Deutschland in Umlauf. Die Kosten für
Produktion, Verteilung und Abrechnung sind gigantisch. Überall muss
gespart werden und wir leisten uns den Luxus, massenhaft Münzen zu
prägen, die niemand braucht. Vielleicht sollten die Verantwortlichen
in Politik, bei Banken und im Einzelhandel mal darüber nachdenken,
warum hier zu Lande angeblich nicht geht, was in Finnland oder den
Niederlanden prima funktioniert.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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