Lausitzer Rundschau: Die LAUSITZER RUNDSCHAU Cottbus zu Todesfälle im Klinikum Hoyerswerda
Cottbus (ots)
Das Klinikum Hoyerswerda steckt nach dem vierten Todesfall einer jungen Mutter kurz nach der Entbindung in einem Teufelskreis. Das Haus mit bisher gutem Ruf kämpft um seine Geburtshilfeabteilung. Vier tote Frauen in nur wenigen Wochen, drei davon nach Kaiserschnitt. Und niemand weiß bisher, warum sie sterben mussten. Da scheint es naheliegend, dass die Klinik bis zur Klärung der Todesserie auf Kaiserschnittentbindungen verzichtet und diese Patientinnen in andere Krankenhäuser der Region schickt. Doch das ist leichter gesagt, als getan. Viele Schnittentbindungen werden erst spontan notwendig, weil das Kind auf dem natürlichen Weg nicht zur Welt kommt. Für einen Klinikwechsel ist es dann zu spät. Wer Kaiserschnitte gar nicht mehr vornimmt, kann deshalb seine Geburtshilfe eigentlich gleich schließen. Auf der anderen Seite kann bis zur Klärung der Todesfälle auch niemand sicher sein, dass es nicht doch einen Fehler im Kliniksystem geben könnte. Was passiert, wenn es in Hoyerswerda eine fünfte Tote nach Kaiserschnitt geben würde? Die Klinik hat sich deshalb bestimmt nicht leichten Herzens entschieden, weiter zu machen. Doch das letzte Wort haben die Frauen in Hoyerswerda und Umgebung, die vor einer Entbindung stehen. Ob sie der Klinik vertrauen oder nicht, wird über die Zukunft der Geburtshilfe in Hoyerswerda entscheiden.
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