Lausitzer Rundschau: Aus Fehlern gelernt
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu: Bundeskanzler lehnt staatliche Hilfe für KarstadtQuelle ab
Drei Mega-Pleiten und Millionen Euro Steuergelder hat es bedurft, um Gerhard Schröder wachzurütteln. Trotz massiver finanzieller Unterstützung war es dem Bundeskanzler dereinst nicht gelungen, den Baukonzern Holzmann oder das Bombardier-Werk Ammendorf oder das Telekommunikationsunternehmen Mobilcom und tausende bedrohte Jobs zu retten. Der Politiker Schröder hatte sich als Sanierer versucht und war kläglich gescheitert. Diese Blöße will er sich im Fall des Warenhaus- und Versandhandelskonzerns KarstadtQuelle nicht geben. Folgerichtig lehnt er staatliche Hilfen für den angeschlagenen Riesen ab. Und das, obwohl ihn die Opposition dafür gefeiert hätte. Ausgerechnet die Gralshüter des Wettbewerbs allen voran FDP-Vize Rainer Brüderle wollten Schröder zu einem staatlichen Notpaket drängen. So viel Scheinheiligkeit ist selten. Forderungen nach einem Eingreifen des Staates mögen populär sein. Zumal, wenn es um tausende Arbeitsplätze und um mindestens ebenso viele Schicksale geht. Hilfreich aber ist das nicht. Der Staat kann regulieren etwa über Bebauungspläne für Innenstädte. Er kann aber keinesfalls zu Gunsten Einzelner in ganze Branchen eingreifen.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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