Lausitzer Rundschau: Zu Bafög/Debatte: Nur keine Wagenburg
Cottbus (ots)
Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Bafög/Debatte:
Ministerin Bulmahns Bildungskampf steuert auf einen weiteren Höhepunkt zu: Nach einer Serie von Niederlagen wird nun langsam, aber intensiv daran gearbeitet, ihr letztes Prestigeprojekt namens Bafög-Reform auf dem Weg zur Neuordnung der Studienfinanzierung zu demontieren. Bulmahn muss höllisch aufpassen, denn am Ende könnte sie erneut dort stehen, wo sie schon so oft gestanden hat: auf einem bildungspolitischen Trümmerfeld. Wer beispielsweise die Forderung nach Volldarlehen im Mund führt, nimmt in Kauf, dass aus den Universitäten wieder jene elitären Zirkel werden, die doch ernsthaft niemand mehr haben will. Und die durch die rot-grüne Bafög-Reform mithilfe der Länder zweifellos etwas überwunden wurden. Noch nicht genug, das stimmt. Denn das Land braucht mehr gut ausgebildete Akademiker und vor allem bessere Bildungschancen für alle. Dies erreicht man aber nicht dadurch, dass man die Reform der Studienfinanzierung gänzlich als Schuldenmodell für Studenten versteht. Das Bafög ist unverzichtbar. Günstige Bildungskredite, Studiengebühren und ein deutlich besser ausgebautes Stipendiensystem sind es aber auch, um in die deutsche Hochschullandschaft endlich wieder mehr Qualität zu bringen. Eine sinnvolle Systemerneuerung muss daher auf einer durchdachten Kombination dieser Komponeneten fußen und nicht auf einer universitären Wagenburg.
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