Lausitzer Rundschau: Berliner Senator auf Entdeckungstour in Cottbus
Sensible Brandenburger
Cottbus (ots)
Berlins sozialdemokratischer Finanzsenator Thilo Sarrazin ist ein Mann der klaren Worte. Wenn er sagt, dass die Hauptstadt mit einem Schuldenberg von über 60 Milliarden Euro als Fusionspartner unattraktiv ist, schockt er schon mal auch die eigenen Genossen. Mit seinem Ausrutscher von Anfang Februar Das vereinte Land ist immer eine Stadt Berlin mit angeschlossener landwirtschaftlicher Fläche. löste er sogar eine parteiübergreifende Woge der Empörung aus. Dabei ist Sarrazin ein bekennender Fusionsbefürworter. Er sieht Berlin als mit Abstand wichtigstes Zentrum in einem gemeinsamen Land, aber nicht als Nabel der Welt. Und er setzt auf die Vernetzung der Metropole mit dem Land, in dem es liegt. Dennoch war sie wieder da, jene Arroganz, die schon den ersten Anlauf zur Länderehe im Mai 1996 scheitern ließ. Damals hatte CDU- Landeschef Landowski kurz vor dem Termin zum Volksentscheid angekündigt, die sozialistischen Wärmestuben in Brandenburg endlich ausräuchern zu wollen. Unsensibler ging es nicht, wollte es Landowski offenbar aber auch nicht. Sarrazin hat auf seiner gestrigen Entdeckungstour in Cottbus Wiedergutmachung für seinen Ausrutscher geübt. Glaubhaft sogar. Doch so etwas funktioniert nicht im Monatsrhythmus.
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