Lausitzer Rundschau: Papst Johannes Paul II wird heute beerdigt
Abschied eines Superstars
Cottbus (ots)
In Karol Wojtyla, der allein durch seine Gesten die Welt bewegt und Geschichte geschrieben hat erinnert sei an seine Rolle beim Demokratisierungsprozess in Polen , hat sich das Weltgewissen kristallisiert. Er hatte eine schlichte Botschaft, die unangreifbar war: Friede sei mit Euch. Und weil er den Menschen, weit über das Christentum hinaus, auch Werte und Orientierung vermittelte, wurde er zu dem, was er am Ende war: ein globaler Superstar, der die Möglichkeiten der modernen Mediengesellschaft instinktiv und effizient nutzte. Ein Monarch Gottes, der sich körperliche Schwäche leisten konnte. Jeder andere, ob Kardinal oder Präsident, wäre an der Demonstration des öffentlichen Leidens gescheitert. Jeder normale Bürger sowieso. Was bleibt von diesem Jahrhundert-Papst, ist nicht nur sein testamentarisches Vermächtnis. Sondern auch die Erkenntnis, dass Authentizität und Sekundärtugenden wie Geradlinigkeit, Verlässlichkeit, Pflicht- und Mitgefühl von den Menschen honoriert werden. Johannes Paul II. hat eindringlich gezeigt, dass die Rückbesinnung auf das Wesentliche dabei helfen kann, die Mühen des Alltags besser zu meistern. Deshalb verehren ihn die Menschen über den Tod hinaus, und deshalb wird er in die Geschichte eingehen als der erste Papst, der zur globalen Kultfigur wurde.
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