Lausitzer Rundschau: Der Bundesaußenminister vor dem Visa-Ausschuss
Die Fischer-Show
Cottbus (ots)
Die Fernsehshow des Bundesaußenministers vor dem Visa- Untersuchungsausschuss hatte die Anmutung eines Feuerwerks. Grelles Blitzlicht, laute Knaller und viel Rauch. Profi Fischer nutzte die Gunst der Stunde, erklärte den Abgeordneten und vor allem der TV- Nation die Welt und parierte die teils bissigen Fragen kokett Fischer eben. Zurück blieb eine banale Erkenntnis: Der Minister wusste Bescheid über den Visa-Missbrauch, er hat falsch und zu spät reagiert und er räumte freimütig eine Mitschuld ein. Fest steht: Die Hoffnung der Opposition, Fischer vor den Augen der TV-Nation als Sicherheitsrisiko vorführen zu können, ist misslungen. Der Minister gab sich reumütig, beanspruchte deshalb Strafmilderung und attackierte zu Recht die Skandalisierung (des Themas) aus machtpolitischen Gründen. Tatsache ist aber auch: Fischer, tragende Säule des rot-grünen Bündnisses, ist angezählt. Vorbei zudem der Höhenflug der Ökopartei, der es kaum mehr gelingen kann, die abgeschmierte Hartz-SPD zu stützen. Was dies in der Konsequenz für die Koalition bedeutet, wird man am 22. Mai nach der Wahl in Nordrhein-Westfalen besichtigen können. Jenseits der Visa-Problematik spricht einiges dafür, dass dann der letzte Akt des rot-grünen Dramas eingeleitet wird.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau
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